Logo

Julia Rüther


„o.T.”, 2009
Acryl und Öl auf Leinwand, 210 x 180 cm

Von Anbeginn an setzte sich Julia Rüther in ihrer Malerei mit Strukturen, augenfälligen Details oder Kontrasten im Bereich von Architektur, Skulptur, Kunst oder Textilien auseinander und entwickelt bis heute diesen Ansatz konsequent weiter. Mit wachem Blick für Verborgenes, Beiläufiges, zum Teil auch Banales, befasst sie sich mit malerischen Attributen alltäglicher Objekte. Diese Eindrücke hält sie meist mit Hilfe einer Fotokamera fest; die daraus entstehenden Fotografien archiviert sie und zieht sie wieder und wieder zur Analyse heran, um daraus ihre farbenreichen Gemälde zu entwickeln.

Der Rhythmus, den sie in ihren Ausgangsmotiven erkennt, ist dabei für die Herangehensweise entscheidend. Die malerischen Bewegungen, die Rüther in den Strukturen und Objekten erfasst, verleiten sie häufig unmittelbar zu einer Handbewegung, einer Geste, mittels der sie die vorgefundenen Strukturen in dynamische Formen auf ihre Leinwände übersetzt. Farblich und formal bewegt sie sich dabei bewusst von der Vorlage hinweg, um die vorgegebenen Formen und Farben zugunsten künstlerischer Kriterien aufzulösen und der Autonomie der Malerei Raum zu geben. In zahlreichen Schichten verdichtet, streckt und verzerrt sie ihre Vorlagen zu einer temporeichen, rhythmischen und kraftvollen Malgebärde.

Der Grad der Abstraktion variiert von eindeutig erkennbarer Gegenständlichkeit und Präzision bis hin zu starker Abstraktion, die Rückschlüsse zur realen Dingwelt nur noch vage erahnen lässt. Allen Arbeiten gemein bleibt jedoch Julia Rüthers unverwechselbares Gespür für malerische Momente im Gewöhnlichen und ihre Fähigkeit, den Arbeiten eine enorme Anziehungskraft zu verleihen, die den Betrachter nicht vorbeigehen lässt.

Katharina Cappel


Installationsansicht Raum DREI, Köln 2009

Vita

1974 Geboren in Wuppertal, lebt und arbeitet in Berlin
2001 Studium an der KA Düsseldorf (Prof. A. Oehlen /Prof. P. Doig)
2007 Meisterschülerin von Prof. Peter Doig
Akademiebrief

Ausstellungen

2009 Couples & Relations - DREI, Raum für Gegenwartskunst, Köln
Cinque Garzoni – CG 5, Venedig
Some kind of Weitersagen (E)- DREI, Raum für Gegenwartskunst, Köln
2008 CMissing Link - Ballhaus Ost, Berlin
dipmaster II - Stephanie Bender / Wandergalerie, München
Beard Street Show 08 – Brooklyn, NYC
Formositas (E) - Kunsthaus Mettmann M & S - Consum, Düsseldorf
the Pattern Paintings II(E) - upart-Galerie, Neustadt (a.d. Weinstraße)

2007 INTERPLAY (E m.S. Ruccius) - Projektraum Baumwollspinnerei, Leipzig
The Pattern Paintings (E) - Galeria Sztuki, Legnica, Polen
Erntedank (E m.Sven-Ole Frahm) - Alcazar, Berlin
Contemporary German Art - Dangerous Curve Gallery, Los Angeles, CA
Fernmelder - Deutsches Haus at NYU, New York
Happy End in Hell - GLORIA Halle, Düsseldorf
2006 The Courtesy of Thorsten Eyer - Ballhaus Ost, Berlin
Ein leichtes Glühen auf den Wangen (E) - acapulco, Düsseldorf
Vergeht mir Hören Sehen und Denken - Kranhalle, Oberhausen
2005 Sterne und Kometen - ArtFabrik, Wuppertal
Malerei 2005 - Galerie Ruth Leuchter, Düsseldorf
Junge Künstler aus NRW - Kunstlabor ArToll, Bedburg Martin und Julia - Galerie Sammler, Leipzig
ElektroPopKlub - Warschau
Rundgang Köln - Ostrowski+Sistig, Köln
2003 Kunst in Ställen - Ruiterijcomlex Domein 3 Fonteinen, Vilvoorde Real Presence - Museum des 25. Mai, Belgrad


Teilnehmer Berlin A-Z